FLÜCHTLINGSHILFE - RUCHHEIM

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CHIOS GRIECHISCHE INSELN TAG 7

Aktuell nach Starkregen nur noch 6 Grad und stürmischer Wind bis 40 km/h, Mondlicht durch starke Bewölkung verschwunden.

Noch 2 Stunden bis zum Ende der Schicht.

Dafür zumindest bis jetzt keine hier an unserem Abschnitt angekommene Flüchtlinge.

Die letzten Tage sind wir jeden Tag zum Hotspot Vial gefahren. Dort haben wir Wasser, Äpfel und Hygieneartikel durch oder über den Zaun ausgegeben. Immer den richtigen Moment abpassen, wenn die Polizei gerade mit anderen Dingen beschäftigt ist. Möglichst nicht erwischen lassen...

Den Menschen helfen... ist von der griechischen Regierung und von der EU offiziell nicht mehr gestattet. Alle Organisationen wie UNHCR, Ärzte ohne Grenzen und NRC haben den Hotspot verlassen. Ein Gefängniss unterstützen und mit tragen, wollen selbst die sonst so toleranten Großorganisationen nicht mehr. Das muss was heißen...

Einige Verhaftungen, Polizeikontrollen und Platzverweise später sind wir immer noch aktiv.

Mit den Menschen reden, versuchen ihre Fragen zu beantworten auch wenn wir die Antworten nicht kennen.

Die politische Lage ändert sich gefühlt stündlich. Was wird mit den Menschen passieren, die noch im Vial sind? Werden sie in die Türkei zurück deportiert oder dürfen sie weiter nach Europa reisen? Sollen sie in Griechenland Asyl beantragen oder abwarten was passiert und auf bessere Bedingungen warten?

Das Gerücht geht rum, dass am 04.April die Deportation in die Türkei startet. Ob das stimmt, und was das bedeutet wissen wir nicht...

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