FLÜCHTLINGSHILFE - RUCHHEIM
Theodor-Heuss-Straße 5, 67071 Ludwigshafen, Tel. 06237 9760854, Mobil +49 171 355 7076
Durch Zufall haben wir Anfang Oktober von der Stadt Ludwigshafen von einer 7-köpfigen syrischen Familie in Ludwigshafen, die sich in einem absoluten Ausnahmezustand befindet, erfahren.
Bei der Familie ist alles durch die Verwaltung schief gelaufen, was schief laufen kann.
Stadtinterne Ermittlungen, was zur Ursache des aktuellen Zustandes führte laufen bereits auf Hochtouren und müssen hier nicht weiter diskutiert werden.
Die Familie wurde im August im Rahmen eines humanitären Hilfsprogrammes zur Behandlung eines schwerst behinderten Kindes nach Ludwigshafen gebracht und ohne jede weitere Unterstützung im Einweisungsgebiet Kropsburgstraße, dem schlimmsten sozialen Brennpunkt in Ludwigshafen untergebracht.
Warum und wieso, wird aktuell geklärt.
2 Tage nach der Unterbringung wurde in der Wohnung eingebrochen und Elektroherd, Kühlschrank, Waschmaschine, sämtliches Geschirr und alle privaten Habseligkeiten entwendet.
Der Einbruch ist polizeilich dokumentiert.
Das 10-jährige Kind leidet am sog. Hurler-Syndrom, einer schweren Krankheit des Muskelapparates mit motorischer Einschränkungen, ist Taub und Stumm und hat eine sehr verkürzte Lebenserwartung.
Die Dramatik hat sich erheblich verschlimmert, als die Mutter, die seit einigen Jahren an Leberkrebs leidet und vor 2 Wochen wegen starker Schmerzen in eine Klinik musste.
Dort wurde letztendlich eine lethale Prognose erstellt. Die Tumore sind durchgebrochen und Metastasen haben sich im ganzen Körper vermehrt. Die Lebenserwartung wird nur noch wenige Wochen betragen, aktuell wird palliativ behandelt.
Es ist der größte Wunsch der Familie, dass die Mutter im Kreis der Familie versterben kann, was jedoch bei der aktuellen Wohnsituation nicht möglich ist.
Die ganze Geschichte ist an Dramatik und Elend nicht zu überbieten.
Aktuell sind alle möglichen Stellen damit beschäftigt, eine andere Unterbringungsmöglichkeit für die Familie zu schaffen, die ein menschliches Abschiednehmen der gesamten Familie in einem häuslichen Umfeld ermöglicht.
Aufgrund der aktuellen Wohnungssituation ist es jedoch Illusion, mit einer schnellen Lösung zu rechnen.
Wir wollen alles versuchen, die aktuelle Wohnung zumindest derart auszurüsten, dass die Mutter zum Sterben nach Hause verlegt werden kann.
Die Möglichkeit für ein Hospiz wurde in Erwägung gezogen, dort wird man jedoch die künstliche Ernährung nicht fortführen und das lehnt die Familie verständlicherweise ab.
Es gibt weder Geschirr noch Möbel noch Spielsachen für die Kinder und so wie die Wohnung derzeit ausgestattet ist, kann die Mutter dort nicht ihren Frieden finden.
Aufgrund fehlender Kochmöglichkeiten ernährt sich die Familie seit August größtenteils durch kalte Speisen.
Wir benötigen dringend :
Spielsachen
Teppiche für die kalten Böden
Geschirr, Töpfe und Pfannen
Haushaltsgegenstände allgemein
Schänke und Sitzmöglichkeiten.
Der Verein „RESPEKT MENSCHEN“ und der "Arbeitskreis Flüchtlinge Oggersheim" haben sich bereits angeboten, den Kauf von einem Elektroherd und einem Kühlschrank zu finanzieren, ganz herzlichen Dank.
Leider arbeitet bei allen Vorhaben aktuell die Zeit gegen uns.
Die Mutter ist nicht mehr therapierbar und eine Entlassung aus dem Krankenhausbetrieb muss in irgendeiner Form realisiert werden.
Es muss einfach möglich sein, dass eine Mutter von fünf Kindern würdevoll im Kreis der Familie sterben kann
Bitte unterstützt diese Geschichte so gut wie möglich.
Bei Fragen bitte um Kontaktaufnahme über 0171 355 7076, auch als Whatsapp nachricht.
Es gibt in der Sache aus einen ausführlichen Situationsbericht, der aktuell allen beteiligten Stellen vorliegt.
Wir haben gestern die Familie nochmals mit Frau Bogacheva, einer Sozialarbeiterin mit umfangreichen Kenntnissen in den Bereichen Migration und Pflege besucht und für die Kinder 2 übergroße Plüsch-Teddy´s mitgebracht, die sofort dankend angenommen wurden.
Heute Mittag dann der lang ersehnte Anruf, es wurden zwei Wohnungen in der Bayreuther Straße in Ludwigshafen gefunden. Wir haben sofort telefonisch einen Termin zur Besichtigung ausgemacht.
Der zuständige Hausmeister, Herr Windecker, hat sich sehr viel Mühe gegeben und sich auch viel Zeit für den Ehemann genommen, dieser hat sich die Wohnung angeschaut und war sofort begeistert.
Tatsache ist nun, dass die Wohnung ab dem nächsten Donnerstag offiziell bezogen werden kann.
Es handelt sich um eine vier Zimmerwohnung, die aktuell noch komplett leer ist. Der Ehemann hat bereits den Schlüssel bekommen und kann ab Dienstag oder Mittwoch, je nach Absprache umziehen.
Wir werden in diesem Sinne jetzt organisieren, dass das dringend benötigte Pflegebett sowie die Infusionsständer und alles, was mit der medizinischen Seite erforderlich ist, für die Frau rechtzeitig zum Umzugstag in der Wohnung ist. Das Hauptanliegen ist jetzt die Wohnung so herzurichten, dass ich die Frau dort wohl fühlt, und im Kreise der Familie Abschied nehmen kann.
Die Familie hat zwar nicht viele Habseligkeiten, aber auch im kleinen Rahmen muss ein Umzug organisiert werden.
Nochmals VIELEN DANK IM NAMEN ALLER !
Ganz besonderen Dank an den zuständigen Hausmeister, Herrn Michael Windecker, der sich der Sache wirklich sehr angenommen hat.
Ebenso ganz lieben Dank an meinen guten Freund mustafa Wahid, der sich sofort erklärt hat, den Mann, unsere Dolmetscherin, und mich mit seinem Auto abzuholen und zum Termin zu bringen.
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