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Medizinische Versorgung Geflüchteter in Triest / Italien

RAI TV Interview

Reportage Lokalpresse

Behandlung eines durch Mückenstiche

infizierten Beines

Bilder-Gallerie

Wir sind gestern nach der etwa 10-stündigen Anreise gegen 19.00 Uhr in Triest angekommen.

Zuerst haben wir Lorena  Fornasir auf dem Freiheitsplatz am Bahnhof in Triest besucht.

Lorena Fornasir, eine Psychotherapeutin, und Gian Andrea Franchi, ein 84-jähriger pensionierter Lehrer, sind beide aktive Verteidiger der Rechte von Flüchtlingen.  Seit 2015 empfangen und versorgen Lorena Fornasir und Gian Andrea Franchi Migranten auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof von Triest mit Medikamenten, Kleidung, Wasser und Lebensmitteln.  2019 gründeten sie in Triest "La Linea d'Ombra", eine Freiwilligenorganisation, die Spenden sammelt, um bedürftige Migranten zu versorgen.

Wir haben Ihr einen Karton mit ca. 2000 neuen chirurgischen Wundauflagen sowie 60 Flaschen mit hochkalorienhaltiger Trinknahrung übergeben.

Lorena und ihr Team leistet hier wirklich grossartige Arbeit und es macht wirklich Freude, ihr zuzusehen, wie sie sich inmitten vieler Menschen auf dem Platz unbeirrbar um verletzte Migranten kümmert.

Gegen 21 Uhr waren wir dann in unserer Unterkunft und haben begonnen, die Taschen für unseren Einsatz heute zu richten.

Wir werden im Laufe des Vormittags auf dem Friedensplatz eintreffen und dort versuchen, Menschen zu helfen, die teilweise eine monatelange Reise über die Balkanroute hinter sich haben.

Unsere beiden Helfer, Kathy und Jacob aus Österreich werden versuchen, heute Morgen mit den gesammelten Spendengeldern neue Strümpfe zu besorgen, die wir Migranten mit Fußverletzungen nach ihrer Behandlung überlassen, damit sich versorgte Wunden und Verletzungen auf der Weiterreise nicht weiter verschlimmern.

Hier nochmals einen ganz großen Dank an alle, die uns immer wieder mit finanziellen Spenden unterstützen und so diese wichtigen Projekte erst ermöglichen.

Wir werden am Ende der Woche wohl entscheiden können, ob wir im Herbst evtl. dieses Projekt mit einem weiteren, größeren Einsatz vor Ort hier fortführen.

In jedem Falle werden wir Lorena und ihr Team hier mit Materialspenden weiterhin unterstützen.

Auch gestern haben wir unzählige Migranten medizinisch versorgt.

Es ist immer das gleiche Bild, Menschen mit eigentlich harmlosen kleinen Verletzungen, Insektenstichen oden Blasen an den Füssen, die auf der langen Tour über die Balkanroute, der mangelnden Hygiene und den fehlenden Möglichkeiten einer zeitnahen Versorgung unter schweren und sehr schmerzhafen Entzündungen leiden.

Gestern mussten zu 90 % unbegleitete Jugendliche versorgt werden, die neu in Italien angekommen waren.

Kinder, die eine monatelange Tour über die Balkanroute durchgemacht haben, teilweise alleine oder in Gruppen die Ablehnung Europas und die Gewaltexzesse der Grenzpolizisten erfahren haben.

Neben der medizinischen Versorgung spielt hier auch die psycholgische Betreuung eine wichtige Rolle.

Man spricht mit ihnen, fragt sie, wo sie herkommen, lässt sich ihre Geschichte erzählen und hört einfach nur zu.

Die meisten kommen aus Afghanistan und haben unmenschliche Situationen auf ihrer monatelangen Reise erlebt.

Viele kommen barfuß, haben keine Schuhe, komplett verschmutzte Kleidung und sind mit entzündeten Insektenstichen übersäht, weil sie im Freien schlafen.

Dank der finanziellen Unterstützung unserer Spender haben wir gestern neben den Strümpfen auch T-Shirts gekauft, die dann an die Jugendlichen verteilt wurden, die am schlimmsten dran waren.

Gegen Nachmittag ist dann auch das Team von Lorena Fornasir eingetroffen und hat für alle eine warme Mahlzeit gebracht.

Eine wirklich tolle Aktion, viele der Ankömmlinge hatten seit Tagen nichts mehr gegessen und alle saßen auf den Bänken und auf dem Boden und haben ihr Essen genossen.

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